Kurz und gut

Der Kriminalroman „Muttertag“ von Alexander Heimann

„Muttertag“ ist der letzte Roman des 2003 verstorbenen Schweizer Schriftstellers Alexander Heimann.

Der pensionierte Kriminalpolizist Hans Kammermann, der einen Herzinfarkt und eine Scheidung zu verarbeiten hat, trifft auf einem Spaziergang die junge, leicht verwahrloste Silvia. Die junge Frau ist aufgelöst, weil ihr kleiner Sohn verschwunden ist. Kammermann nimmt die ihm sehr gegensätzliche Silvia bei sich auf und unterstützt sie dabei, ihr Kind wiederzufinden.

In einem parallel erzählten Handlungsstrang erfährt der Leser schon zeitig, wer das Kind entführt hat: eine verzweifelte Mutter, deren einziges Kind vor kurzem verstorben ist, und die sich mit der Entführung Ersatz beschaffen möchte. Als schließlich noch zwei Ganoven auftauchen, die um die Kindesentführung wissen und den Ehemann der Entführerin erpressen, spitzen sich die Ereignisse zu.

„Muttertag“ ist ein ruhiger, in einem sachlichen Ton erzählter „kleiner“ Roman, der es schafft, die Motive und Gefühle der handelnden, in ihr Schicksal verstrickten Personen dem Leser nahe zu bringen. „Muttertag“ ist aber auch ein spannender Kriminalroman, der zu Recht mit dem deutschen Krimipreis ausgezeichnet worden ist. Und „Muttertag“ ist mit seinen 186 Seiten ein angenehm kurzes Buch, das sich gut an einem langen Nachmittag lesen lässt.


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