Schule – ein Ort des Schreckens

Der Film „Das Lehrerzimmer“ von Ilker Çatak

Leonie Benesch in einer Szene aus dem Film 'Das Lehrerzimmer'

Leonie Benesch spielt die Lehrerin Carla Nowak. (© Alamode Film)

„Das Lehrerzimmer“ handelt von einer jungen Lehrerin (dargestellt von Leonie Benesch), die eine Diebstahlserie an ihrer Schule zu beenden versucht. Die überraschende Entlarvung der vermutlichen Täterin und die folgende schulische Untersuchung unter der Prämisse einer Null-Toleranz-Politik führen bald zu Denunziantentum, Streit und Ausgrenzung am Gymnasium.

„Das Lehrerzimmer“ feierte seine Premiere Mitte Februar 2023 in der Sektion Panorama der 73. Berlinale. Bei der Verleihung des Deutschen Filmpreis Lola im Mai 2023 räumte dann der Film voll ab, er holte die vier wichtigsten Lolas für bester Spielfilm, beste Regie, beste weibliche Hauptrolle und bestes Drehbuch – und die Lola für den besten Schnitt kam auch noch hinzu. Damit stach „Das Lehrerzimmer“  als kleine Produktion den von Netflix hoch budgetierten Favoriten „Im Westen nichts Neues“ aus.

Da haben die Juror*innen des Deutschen Filmpreises, die in den letzten Jahren bei ihren Prämierungen oft daneben gelegen haben, in diesem Jahr mal den richtigen Film ausgezeichnet. „Das Lehrerzimmer“ ist ein spannendes Schuldrama, das auch für sein Szenenbild noch einen Preis verdient hätte – noch nie wurde im deutschen Film ein Schulraum so bedrohlich dargestellt: die Gänge der Protagonistin durch die Schulflure gestalten sich als mittlere Horrortrips.

Die Filmkarriere von Leonie Benesch, die schon 2009 in Michael Hanekes „Das weiße Band“ überzeugte, stagnierte in den letzten Jahren etwas, sie drohte im Sumpf der deutschen Fernsehkrimis zu versinken. Mit der überragenden Darstellung in „Das Lehrerzimmer“ zieht sie sich aus diesem Sumpf heraus, man wird künftig im Kino weiter von ihr hören.

„Das Lehrerzimmer“ (Deutschland 2023) läuft seit 04.05.2023 in den deutschen Programmkinos.

Trailer von „Das Lehrerzimmer“. (Eingebettetes YouTube-Video)


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