Der Film „Avatar: The Way of Water“ von James Cameron
(Bild: Roger Weil – Lizenz: CC BY-SA 4.0)
Als der Filmkritiker Robert Hofmann kürzlich auf seinem YouTube-Kanal den Film „Avatar: The Way of Water“ besprach (siehe hier), da berichtete er eine Viertelstunde lang über die Handlung des Films – ganz genau nichts. Begründung: er wolle nicht spoilern. Was etwas lustig ist, weil es über die Handlung des Films nämlich nichts zu spoilern gibt, zu karg und zu nebensächlich ist nämlich diese „Handlung“.
„Avatar: The Way of Water“ knüpft an den ersten Avatar-Film „Avatar – Aufbruch nach Pandora“ an. Einige Jahre sind mittlerweile ins Land gegangen, als die Menschen nach der damaligen gescheiterten Kolonisierung des Planeten Pandora erneut einen Krieg gegen das Naturvolk von Pandora anzetteln. Erneut bewaffnet mit heißem Technikscheiß und jetzt aber noch zusätzlich mit Körpern des einheimischen Naturvolks ausgestattet. Besonders haben Sie es abgesehen auf den ehemaligen Menschen Jake Sully, der mittlerweile zu einem Na’vi, so heißt das Pandora-Naturvolk, mutiert ist. Zunächst flieht Jake Sully mit Frau und Kindern vor den menschlichen Kampfpanzern, wird aber in seinem Unterschlupf bei einem anderen Pandora-Volk aufgestöbert, so dass er dann doch den Kampf gegen die bösen Menschen aufnehmen muss. Der Kampf ist hart und dauert lang, aber letztlich gewinnen Jake Sully und seine Pandora-Leute diesen Kampf. So weit, so belanglos.
Das was den Film ausmacht, ist etwas Anderes. Es ist das visuelle Design: eine moderne 3D-Ästhetik auf der Höhe der Zeit, mit Liebe zum Detail geschaffene Pandora-Lebewesen aller Art, noch nie gesehene Unterwasserwelten, eine Fülle sondergleichen an Farben und Bildern. Die 192 Minuten Laufzeit von „Avatar: The Way of Water“ benötigt James Cameron nicht fürs Erzählen seiner Geschichte, sondern fürs Zeigen aller seine Bilder. Und Cameron zeigt kein Bild zuviel, der Film ist keine Minute zu lang. Ein Film zum ganz tief Eintauchen und nie mehr auftauchen wollen. Ein visueller Rausch.
Und was das Beste ist: „Avatar: The Way of Water“ füllt nach dieser dunklen Coronazeit mal wieder die Kinos. Wenn auch nur die Popcorn-Kinos. Aber auch diese Häuser kämpfen zurzeit um ihre Existenz und leiden wahrscheinlich noch mehr als die Arthouse-Kinos unter dem grassierenden Netflixtum. Der Avatar-Film ist den Popcorn-Kinos absolut zu gönnen. Auch diese Kinos sollen leben. Alle Kinos sollen leben!
„Avatar: The Way of Water“ (USA 2022) läuft seit 14.12.2023 in den deutschen Kinos.
Trailer von „Avatar: The Way of Water“ (Eingebettetes YouTube-Video)