(Photo: Hans Weingartz – Lizenz: CC BY-SA 2.0 DE)
(Photo beschnitten und s/w coloriert)
Die Nachricht darüber, dass Jakob Arjouni nicht mehr lebt, dass er mit 48 Jahren dahingerafft wurde vom Krebs, das Wissen darum, dass es keine weiteren Kayankaya-Romane geben wird, das macht einen ziemlich traurig. Die Toten soll man ehren, heißt es. Diesen Toten kann man ehren, indem man seine Kayankaya-Romane liest, alle fünf, in dieser Reihenfolge:
- Happy Birthday, Türke!
- Mehr Bier
- Ein Mann, ein Mord
- Kismet
- Bruder Kemal
Das dient nicht nur der Totenehrung, sondern auch dem Lesespaß. So viel lakonischer Witz war nie. Kemal Kayankaya ist der Marlowe vom Main. Jakob Arjouni war der einzige deutsche Autor, der Chandler verstanden hatte. Und diesen Satz, liebe Baumfreundin, lieber Baumfreund, den liest du schon nicht mehr, denn du bist schon schnellen Schrittes unterwegs zur Buchhandlung.
Und wenn man die Kayankaya-Krimis durch hat, dann sollte man sich unbedingt noch den Roman „Magic Hoffmann“ reinziehen. Dieses Werk verspottet den Berlin-Hype der 1990er Jahre sehr treffend und ist Arjounis bester Roman.