Der Film „Morgen ist auch noch ein Tag“ von Paola Cortellesi
Delia Santucci (Paola Cortellesi) und ihr Ehemann Ivano (Valerio Mastandrea) mit den Kindern (im Hintergrund) auf dem Gang zur Kirche. (© Tobis Film)
„Morgen ist auch noch ein Tag“ war 2023 in Italien der meistgesehene Film – noch vor „Barbie“ und „Oppenheimer“.
Der Film läuft nun seit letzten Donnerstag in den Kinos hierzulande und ist so wunderbar. Ein Film aus Italien im Stil des italienischen Neo-Realismus erzählt – mit exzellenten Schwarzweiß-Bildern. Der Film spielt in Rom nach Ende des 2. Weltkriegs. Es geht um eine Frau, die von ihrem Ehemann geschlagen wird. Darum entspannt sich eine spannende Geschichte, die mit einer heiteren Note erzählt wird, inklusive Musik- und Tanzeinlagen.
Eheliche Gewalt mit einer heiteren Note erzählt. Das kann doch nicht sein! Wird hier etwa ein Verbrechen bagatellisiert?
Nein, wird es nicht. Man muss den Film geschaut haben, um zu sehen, dass sich das Heitere mit dem Bösen zusammen erzählen lässt. Und der Film hat eine Schlussszene, die bleibt sehr lange hängen. Wahrscheinlich für immer. Du wirst diesen Film noch in zwanzig Jahren nacherzählen können.
Beim Erzählen über Morgen ist auch noch ein Tag aber bitte niemals die Schlussszene auch nur andeuten. Niemals, niemals, niemals. Der Film lebt von seiner überraschenden Schlussszene, du würdest den anderen Menschen den Filmgenuss vermiesen.
„Morgen ist auch noch ein Tag“ ist auf jeden Fall der Film des Jahres. „Poor Things“ ist auf Platz 2 abgerutscht. „Morgen ist auch noch ein Tag“ – den Film muss man gesehen haben, hier gibt es keine Ausreden.
Und während ich das hier schreibe, kommt ein Lächeln in mein Gesicht. Jedes Mal, wenn ich an diesen Film denke, kommt dieses Lächeln.
„Morgen ist auch noch ein Tag“ (Italien 2023) läuft seit 04.04.2024 in den deutschen Kinos.
Trailer von „Morgen ist auch noch ein Tag“. (Eingebettetes YouTube-Video)