Es ist wieder Berlinale!

Die neue Intendantin der Berlinale: Tricia Tuttle

Die neue Intendantin der Berlinale: Tricia Tuttle.
(Photo: © Richard Hübner / Berlinale 2024)

Es kribbelt wieder. Nächste Woche geht’s los. Die 75. Berlinale läuft vom 13. bis 23. Februar, wird wieder mehr als 200 Filme zeigen und über 100.000 Menschen erfreuen.

Die diesjährige Jubiläums-Berlinale (die 75. Ausgabe) ist zugleich die erste Berlinale der neuen Intendantin Tricia Tuttle. Tricia Tuttle ist 54 Jahre alt, US-Amerikanerin mit Lebensmittelpunkt in London. Sie verantwortete zuletzt sehr erfolgreich das London Film Festival und hat Indierock-Erfahrung als Gitarristin der Band June. Jetzt soll sie die Berlinale rocken, die Erwartungen sind groß.

Nach fünf Jahren Doppelspitze mit Carlo Chatrian und Mariëtte Rissenbeek hat der Aufsichtsrat der Berlinale jetzt wieder eine Person an die Spitze des größten deutschen Filmfestivals gestellt. Tricia Tuttle soll die Berlinale kuratieren, verwalten und repräsentieren – das sind viele große Aufgaben für eine Person. Anderen große Filmfestivals wie Cannes, Locarno, Karlovy Vary (allerdings nicht: Venedig) haben die Leitungsaufgaben auf mehrere Menschen verteilt. So war Tricia Tuttle gut beraten sich mit Jacqueline Lyanga und Michael Stütz zwei erfahrene Kurator*innen zur Seite zu stellen. Und die drei haben dem ersten Anschein nach ein interessantes Programm zusammengestellt.

Was gibt es Neues bei der Berlinale 2025?

Es gibt eine neue Sektion Perspectives, die zugleich einen zweiten Wettbewerb bildet und ausschließlich Debütfilme zeigt. Dafür wird die Sektion Encounters gestrichen. Die Premieren der neuen Sektion Perspectives sollen in einer neuen Spielstätte der Berlinale stattfinden, es ist das gegenüber dem Berlinale Palast gelegene Haus der Blue Man Group, das für die Zeit der Berlinale zu einem Kino umfunktioniert wird. Zwischen Berlinale Palast und Blue Man Group soll es dazu eine Festivallounge geben, den HUB75, was allerdings nichts wirklich Neues ist, denn es gab früher schon am gleichen Platz die berühmte Audi-Lounge.

Die Jury für den Wettbewerb wird in diesem Jahr vom US-amerikanischen Filmregisseur Todd Haynes geleitet. Zu der siebenköpfigen Jury gehören ebenfalls die bekannte chinesische Schauspielerin Fan Bingbing sowie die deutsche Schauspielerin und Regisseurin Maria Schrader. Den Ehrenbären fürs Lebenswerk erhält die Schauspielerin Tilda Swinton, die diese Auszeichnung so was von verdient hat, denn sie ist einfach in allen ihren vielfältigen Rollen großartig und der Berlinale seit vierzig Jahren eng verbunden. Die Verleihung des Ehrenbären wird in diesem Jahr nicht in einer eigenen Veranstaltung zelebriert, sondern in die Eröffnungsgala der Berlinale am 13. Februar integriert, wofür die Politikerreden aus dieser Veranstaltung entfernt worden sind, was auch nicht schlecht ist. Moderiert wird die Eröffnungsgala erstmals von der Schauspielerin, Regisseurin und Fernsehmoderatorin Désirée Nosbusch, die das souverän, weltgewandt und unaffektiert machen wird, das ist sicher.

Nichts geändert hat sich beim Ticketing. Der Online-Vorverkauf startet drei Tage vor der Eröffnungsgala, also am Montag, 10. Februar, um 10 Uhr. Schaltervorverkauf und Abendkassen gibt es nicht. Die Tickets für die einzelnen Filme gehen immer drei Tage vorher in den Vorverkauf, wobei jeder Vorverkaufstag jeweils um 10 Uhr beginnt. Ausnahmen bilden hier die Tickets für den Abschlusssonntag der Berlinale und die Tickets für die größte Location, die Music Hall in Friedrichshain. Diese Tickets sind schon ab dem ersten Tag (10. Februar) im Vorverkauf – das muss man wissen. Was noch wissenswerter ist: Der Run auf die Tickets ist riesig. Die meisten Filme sind an jedem Vorverkaufstag um 10 Uhr innerhalb weniger Sekunden [kein Tippfehler!] ausverkauft. Man hat hier nur eine Chance, wenn man pünktlich am Computer sitzt und schon genau weiß, welche Filme man will und wie man diese Filme im Bestellsystem schnell aufruft. Dann braucht man noch flinke Finger und etwas Glück, um sich Tickets für ein paar der gewünschten Filme zu sichern, alle Filme schafft man nie.

Die Filme der Berlinale 2025

Das Filetstück der Berlinale ist natürlich der Wettbewerb. Hier kämpfen in diesem Jahr 19 Filme um die begehrten Bären-Trophäen, darunter mit Richard Linklater, Radu Jude und Hong Sang-soo allerdings nur drei bekannte Regienamen und mit den Filmen „Was Marielle weiß“ (von Frédéric Hambalek) und „Yunan“ (von Ameer Fakher Eldin) auch nur zwei deutsche Produktionen. Wenn das mal nicht wieder Kritik der deutschen Filmwirtschaft hervorrufen wird. Die kann aber zufrieden sein mit der Auswahl des Eröffnungsfilms der Berlinale, „Das Licht“ von Tom Tykwer, der nicht nur am 13. Februar im Berlinale-Palast gezeigt wird, sondern am gleichen Abend auch in sieben Kinos in Düsseldorf, Frankfurt (Main), Hamburg, Köln, Leipzig, München und Stuttgart.

Szene mit Lars Eidinger am Potsdamer Platz in Berlin aus dem Film 'Das Licht' von Tom Tykwer

Szene mit Lars Eidinger aus dem Film „Das Licht“ von Tom Tykwer.
(© Frederic Batier / X Verleih)

Die großen Namen aus Regie und Schauspiel gibt es dann in der Sektion Berlinale Special. Aus dieser Sektion werden die Regisseure James Mangold, Bong Joon-ho, Burhan Qurbani und Jan-Ole Gerster zu den Premieren ihrer Filme erwartet. Dazu kommen noch die Schauspiel-Stars Timothée Chalamet, Edward Norton, Elle Fanning, Robert Pattinson, Toni Collette, Mark Ruffalo, Verena Altenberger, Sam Riley, Benedict Cumberbatch und Leonie Benesch. Während mit der Sektion Panorama wieder die große gemischte Tüte auf die Besucher*innen der Berlinale wartet – mit 38 Filmbonbons, die nach Thriller, queerem Kino, Dokumentationen und Sozialdramen schmecken.

Freuen kann man auf die diesjährige Retrospektive. Unter dem Titel „Wild, schräg blutig“ werden hier deutsche Genrefilme aus den 1970er Jahren gezeigt. Darunter B-Movie-Gangsterfilme wie „Deadlock“ von Roland Klick, „Fremde Stadt“ von Rudolf Thome und „Blutiger Freitag“ von Rolf Olsen. Auch die Soziokrimis „Einer von uns beiden“ von Wolfgang Petersen und „Fleisch“ von Rainer Erler bereichern diese Sektion. Wer auf weitgehend nicht-narrative Filme mit hohem Kunstanspruch steht, der*die ist in den Sektionen Forum und Forum Expanded gut aufgehoben und kann sich dort seinen cineastischen Kunstbetrachtungen hingeben. Über die neue Sektion Perspectives lässt sich vorab wenig sagen. Alles neue Filme, alles neue Regisseur*innen – man darf gespannt sein.

20 Filme, auf die ich mich besonders freue

„Das Licht“ von Tom Tykwer
(Deutschland 2025 / Sektion: Berlinale Special Gala)
„Tim Engels, seine Frau Milena, die Zwillinge Frieda und Jon sowie Milenas Sohn Dio sind eine moderne Familie, die in Berlin unter einem Dach lebt und dabei einen Lebensstil pflegt, der es den einzelnen Familienmitgliedern erlaubt, ihre Leben getrennt voneinander zu führen, selbst wenn sie sich durch die Gemeinschaftsräume ihrer Wohnung bewegen. Als die geheimnisvolle Farrah, die gerade aus Syrien nach Deutschland gekommen ist, als neue Haushälterin dazukommt, gerät dieses Gefüge in Bewegung. Verborgene Gefühle kommen zum Vorschein. Alle machen Erfahrungen, die ihren Blick aufs Leben auf unerwartete Weise verändern und erweitern. Denn Farrah setzt einen Plan in die Tat um, der sie die menschliche Existenz in einer neuen Dimension erleben und begreifen lässt.“ [Quelle: Berlinale-Website]
Berlinale-Premiere: Do.13.2., 19:00 Uhr, Berlinale Palast

„Welcome Home Baby“ von Andreas Prochaska
(Österreich, Deutschland 2025 / Sektion: Panorama)
„Die Berliner Notärztin Judith hat ein Haus geerbt, von dem sie noch nie gehört hat, von einer Familie, die sie als Kind weggegeben hat. Mit ihrem Mann Ryan fährt sie nach Österreich, um den Verkauf abzuwickeln. Dort trifft Judith auf ihre undurchsichtige Tante Paula, die versucht, sie in dem österreichischen Dorf zu halten. Je länger sie in ihrer früheren Heimat bleibt, desto stärker dringen Bilder und Gefühle aus ihrem Unterbewusstsein an die Oberfläche. Auf der Suche nach der Wahrheit entfesselt Judith ungeahnte Kräfte, Raum und Zeit lösen sich auf und sie verliert die Herrschaft über den eigenen Willen. Gefangen in einem Albtraum, versucht sie den Kreislauf zu durchbrechen.
Welcome Home Baby ist ein Psychothriller, der die Mittel des Genres nutzt, um uns mit Fragen um Trauma, Identität und Selbstermächtigung zu konfrontieren. Ein Film, der sich durch Atmosphäre, Assoziationen und Ellipsen dem Horror des Unbegreiflichen nähert. Ein bildgewaltiger Sturz in den Abgrund einer fremden Heimat.“ [Quelle: Berlinale-Website]
Berlinale-Premiere: Do.13.2., 21:00 Uhr Zoo Palast 1

„Sheng xi zhi di“ von Huo Meng
(Volksrepublik China 2025 / Sektion: Wettbewerb)
„Es ist das Jahr 1991. China durchläuft einen tiefgreifenden sozioökonomischen Wandel, der sich in nie dagewesener Weise auf das Leben einzelner Familien auswirkt. Vor allem die Bauern sind unter Druck geraten. Der technologische Fortschritt hat ihre ländliche Lebensweise stark verändert, und sie sind zunehmend mit der Frage konfrontiert, ob sie ihr Leben auf dem Land fortsetzen oder sich Arbeit in den Städten suchen wollen. Der zehnjährige Chuang, das dritte Kind seiner Eltern, bleibt bei Verwandten und Nachbarn auf dem Land zurück, während die Eltern und Geschwister wegziehen. Um das Schicksal des Jungen entspinnt sich eine Familiensaga über vier Generationen, die am Wechsel der Jahreszeiten entlang vom Kreislauf des Lebens erzählt. Zwischen Geburten, Todesfällen, Hochzeiten und Beerdigungen werden Resilienz und Kraft dieser einfachen Menschen sichtbar, während sie mit jahrtausendealten Glaubenssätzen, Traditionen, Ehrenkodizes und Pflichten ringen.“ [Quelle: Berlinale-Website]
Berlinale-Premiere: Fr.14.2., 14:45 Uhr, Berlinale Palast

„Zikaden“ von Ina Weisse
(Deutschland, Frankreich 2025 / Sektion: Panorama)
„Als Isabell erkennt, dass ihre alten Eltern nicht länger alleine für sich sorgen können, nimmt ihr Leben eine Wendung. Die Suche nach Pflegepersonal gestaltet sich schwierig und auch in ihrer Ehe mit Philipp gibt es Probleme; sie pendelt zwischen Berlin und dem Wochenendhaus ihrer Eltern, einem eindrucksvollen modernistischen Bau, den ihr prominenter Vater in seinen besseren Zeiten selbst entworfen hat. Hier trifft sie mehrmals auf die geheimnisvolle Anja, eine alleinerziehende Mutter, die gerade so über die Runden kommt. Eine unerwartete Beziehung entsteht. Je mehr Anja und ihre Tochter Greta Teil von Isabells Leben werden, desto unsicherer wird sie in Bezug auf alles vermeintlich Bekannte, das sie sich so sorgfältig aufgebaut hat. Isabell spürt, wie sich der Boden unter ihr auftut, während sie zunehmend die Kontrolle verliert.“ [Quelle: Berlinale-Website]
Berlinale-Premiere: Sa.15.2., 15:30 Uhr, Zoo Palast 1

„Hysteria“ von Mehmet Akif Büyükatalay
(Deutschland 2025 Sektion: / Panorama)
„Als am Set eines Films ein verbrannter Koran gefunden wird, laufen die Dreharbeiten aus dem Ruder. Die Praktikantin Elif wird in ein gefährliches Spiel aus Geheimnissen, Anschuldigungen und Lügen hineingezogen. Mehmet Akif Büyükatalays doppelbödiger, provokanter Verschwörungsthriller spielt mit dem Film-im-Film-Motiv und steckt voller unerwarteter Wendungen. Eine präzise Reflexion über die Macht der Bilder und die Dynamik von Wahrnehmung, Projektion und gesellschaftlicher Hysterie.“ [Quelle: Berlinale-Website]
Berlinale-Premiere: Sa.15.2., 18:30 Uhr, Zoo Palast 1

„Blutiger Freitag“ von Rolf Olsen
(BRD, Italien 1972 / Sektion: Retrospektive)
„Bei einem Gerichtstermin gelingt einem Münchner Schwerkriminellen die Flucht aus der Haft. Gemeinsam mit einem befreundeten italienischen Gastarbeiter, dessen Verlobter und ihrem Bruder, einem Bundeswehr-Deserteur, plant er einen spektakulären Bankraub. Bei einem Überfall auf einen US-Militärtransport erbeuten die drei Männer Maschinengewehre und Handgranaten. Ihr eigentlicher Raubzug jedoch läuft aus dem Ruder: Nachdem ein Kassierer Alarm ausgelöst und die Polizei die Bank umstellt hat, erklären sie alle Anwesenden zu Geiseln. Und weil sie entdecken, dass sich unter ihnen die Tochter eines „Kaufhauskönigs“ befindet, verlangen sie 4 Mio. D-Mark Lösegeld … Nach dem Vorbild gleichartiger Straftaten 1971 in München und Köln entstanden, zelebriert dieser deutsch-italienische „Giallo“ wiederholt blutige Gewaltakte. Zugleich übertrug er mit Revoluzzer- und ausländerfeindlichen Sprüchen sowie einer scheinbar dokumentarischen Diskussion zur Todesstrafe aktuelle Geisteshaltungen, auch als Reaktion auf frühe Aktivitäten der Rote Armee Fraktion (RAF), ungeschönt auf die Leinwand. Dem entspricht eine bewusst kunstlose Inszenierung, die mit ihrer ausgestellten Drastik noch heute frappiert.“ [Quelle: Berlinale-Website]
Berlinale-Premiere: Sa.15.2., 20:30 Uhr, Deutsche Kinemathek / E-Werk

„Dreams“ von Michel Franco
(Mexiko 2025 / Sektion: Wettbewerb)
„Fernando, ein junger Balletttänzer aus Mexiko, träumt von internationalem Ruhm und einem Leben in den USA. In der Hoffnung, dass seine Geliebte Jennifer, eine wohlhabende Society-Erbin und Philanthropin, ihn finanziell unterstützen wird, lässt er alles hinter sich und verliert bei der Überquerung der Grenze beinahe sein Leben. Doch seine Ankunft bringt die Welt, die Jennifer sorgfältig um sich herum errichtet hat, durcheinander. Sie wird alles tun, um ihre gemeinsame Zukunft zu retten – aber auch das Leben, das sie für sich selbst aufgebaut hat.“ [Quelle: Berlinale-Website]
Berlinale-Premiere: Sa.15.2., 22:00 Uhr, Berlinale Palast

„Köln 75“ von Ido Fluk
(Deutschland, Polen, Belgien 2025 / Sektion: Berlinale Special Gala)
„‚Köln 75‘ erzählt die wahre Geschichte hinter einer der meistverkauften Jazzplatten aller Zeiten, dem ‚Köln Concert‘ von Keith Jarrett aus dem Jahr 1975. Fast wäre das Konzert gar nicht zustande gekommen, doch ein entschlossener deutscher Teenager, die erst 18-jährige Vera Brandes, setzte alle Hebel in Bewegung, um die Voraussetzungen für die Entstehung eines Meisterwerks zu schaffen. Vera, die noch zur Schule geht, als sie anfängt, in Köln Musikevents zu produzieren und zu promoten, geht aufs Ganze, um dieses Konzert auf die Bühne zu bringen. Es scheint, als stünde alles gegen sie, doch Vera glaubt an die Kraft der Musik und hat noch nie jemanden so spielen sehen wie Keith Jarrett.“ [Quelle: Berlinale-Website]
Berlinale-Premiere: So.16.2., 14:00 Uhr, Haus der Berliner Festspiele

„Mit der Faust in die Welt schlagen“ von Constanze Klaue
(Deutschland 2025 / Sektion: Perspectives)
„Die Brüder Philipp (12) und Tobias (9) wachsen Anfang der 2000er in der ostdeutschen Provinz auf. Die Familie baut ein Haus. Der hagere Uwe, der auf der Baustelle hilft, ist plötzlich tot. Sein Absturz scheint das Schicksal einer ganzen Region widerzuspiegeln: zu viel Alkohol, keine Arbeit und eine DDR-Vergangenheit, von der man sich nicht befreien kann. Mit dem Einzug in das noch unfertige Haus beginnt der Zerfall der Familie. Der Vater wird arbeitslos, die Mutter versucht, die Dinge am Laufen zu halten. Mittendrin Tobi und Philipp, alleingelassen mit sich selbst. Im Gegensatz zur häuslichen und familiären Enge scheint die Landschaft grenzenlos. Endlose Wälder, gelbe Rapsfelder und das türkisblaue Wasser der Steinbrüche, in das man springen kann, um der Langeweile für einen Moment zu entkommen. In einem Leben, in dem es ansonsten wenig Lichtblicke und Vorbilder gibt, wird die Natur zum Rückzugsort. Am Ende bleiben nur noch die älteren Jungs, die Abenteuer versprechen, aber Gewalt und Fremdenhass meinen. Ihnen schließt sich Philipp an. Zum ersten Mal spürt er Sinn und Zugehörigkeit, auch wenn dafür Grenzen überschritten werden. Als in der Nähe ein Flüchtlingsheim entstehen soll, eskaliert die Situation.“ [Quelle: Berlinale-Website]
Berlinale-Premiere: So.16.2., 18:30 Uhr, Stage Bluemax Theater

„La Tour de glace“ von Lucile Hadžihalilović
(Frankreich, Deutschland 2025 / Sektion: Wettbewerb)
„Kälter als Eis sticht ihr Kuss mitten ins Herz … 1970er-Jahre. Angezogen von den Lichtern der Stadt im Tal, nimmt die 16-jährige Jeanne aus einem Kinderheim in den Bergen Reißaus. Sie findet Unterschlupf in einem Filmstudio, das sie nachts in aller Ruhe erkundet. Tagsüber wird hier der Film Die Schneekönigin gedreht, in dem die geheimnisvolle Cristina die Hauptrolle spielt. Der wunderschöne, leidgeprüfte Star zieht Jeanne sofort in den Bann. Zwischen dem Mädchen und der Schauspielerin entwickelt sich eine gegenseitige Faszination. Allmählich nimmt Jeanne eine immer wichtigere Rolle bei dem Dreh ein. Während ihre Obsession für das Reich der Schneekönigin wächst, verbinden sich zwischen Set und Leinwand Film und Realität zu einem magischen, labyrinthischen Spiel. Doch das hat seinen Preis. Liebt Jeanne die Schneekönigin genug, um das Opfer zu bringen, das diese von ihr verlangt?“ [Quelle: Berlinale-Website]
Berlinale-Premiere: So.16.2., 18:45 Uhr, Berlinale Palast

„Islands“ von Jan-Ole Gerster
(Deutschland 2025 / Sektion: Berlinale Special Gala)
„Tom ist Tennistrainer in einem luxuriösen Inselhotel und vertreibt sich die Zeit zwischen den Unterrichtsstunden mit Alkohol und One-Night-Stands. Die Ankunft der Familie Maguire reißt ihn aus seinem Alltagstrott. Er freundet sich mit Anne, ihrem Mann Dave und deren Sohn Anton an. Tom wird das Gefühl nicht los, Anne schon einmal getroffen zu haben, und die Spannung zwischen ihnen wächst. Eines Nachts ist Dave verschwunden. Im Zuge der polizeilichen Ermittlungen geraten sowohl Anne als auch Tom unter Verdacht.“ [Quelle: Berlinale-Website]
Berlinale-Premiere: So.16.2., 22:00 Uhr, Zoo Palast 1

„Xiang Fei de Nv Hai“ von Vivian Qu
(Volksrepublik China 2025 / Sektion: Wettbewerb)
„Die Cousinen Tian Tian und Fang Di sind wie Schwestern aufgewachsen, bis familiäre Probleme sie auseinandertrieben. Fang Di zog fort, um als Stuntfrau in Chinas größten Filmstudios zu arbeiten und mit ihrem Verdienst die Schulden ihrer Familie zu begleichen. Tian Tian blieb zurück. Sie muss mit der Drogenabhängigkeit ihres Vaters leben und gerät in die Fänge der örtlichen Mafia. Als sie zur Flucht in die große Stadt gezwungen wird, sucht sie ihre Cousine auf. Widerwillig vereint und von der Mafia verfolgt, müssen sie all ihre Kräfte und ihren Mut zusammennehmen, um einem dramatischen Schicksal zu entgehen, das sie beide zu ereilen droht.“ [Quelle: Berlinale-Website]
Berlinale-Premiere: Mo.,17.2., 15:00 Uhr, Berlinale Palast

„The Heart Is a Muscle“ von Imran Hamdulay
(Südafrika, Saudi-Arabien 2025 / Sektion: Panorama)
„Ryan, ein liebevoller Vater Mitte dreißig, und seine Frau Laila haben am fünften Geburtstag ihres Sohnes Jude alle Hände voll zu tun: Befreundete Familien sind zum Grillen vorbeigekommen, die Kinder sind aufgekratzt, die erwachsenen Gäste unterhalten sich und es wird viel gelacht. Doch der vergnügliche Tag wird jäh unterbrochen, als Jude plötzlich verschwunden ist. Panik breitet sich aus und eine verzweifelte Suchaktion beginnt. Als Ryan hört, dass Jude in einer Gegend gesehen worden sein soll, die von Gangs kontrolliert wird, fährt er los und schlägt dort einen Mann zusammen, der, wie sich später herausstellt, nichts mit der Sache zu tun hat. Kurz darauf wird Jude gefunden, er hatte sich aus Spaß in der Nähe versteckt. Doch in der Freundesgruppe hat die Aktion Irritation ausgelöst. Streit bricht aus und Geheimnisse aus Ryans Vergangenheit kommen ans Licht. Später taucht der Mann auf, den Ryan verprügelt hat, und verlangt Geld. Er hat selbst ein fünfjähriges Kind und ist ein Bekannter von Ryan aus Teenagertagen. The Heart Is a Muscle erzählt mit Hip-Hop-Einflüssen von der Suche eines jungen Vaters nach einer besseren Version seiner selbst, von Männlichkeit, transgenerationalen Traumata und von Heilung.“ [Quelle: Berlinale-Website]
Berlinale-Premiere: Mo.17.2.,15:30 Uhr, Zoo Palast 1

„Confidente“ von Çağla Zencirci & Guillaume Giovanetti
(Türkei, Frankreich, Luxemburg 2025 / Sektion: Panorama)
„Türkei, 1999. Sabiha (40) arbeitet in Ankara bei einer Erotik-Hotline und nimmt unter dem Pseudonym Arzu Anruf um Anruf entgegen. Als Istanbul plötzlich von einem heftigen Erdbeben erschüttert wird, ruft ein junger Kunde, mit dem Arzu kurz zuvor gesprochen hat, erneut an. Er ist unter Trümmern begraben und fleht sie an, ihn zu retten. Arzu fällt nur eine Lösung ein. Sie macht einen Anruf, ohne zu ahnen, dass sie damit in ein politisches Komplott hineingezogen wird, aus dem sie nicht wieder herauskommt.“ [Quelle: Berlinale-Website]
Berlinale-Premiere: Mo.17.2., 17:30 Uhr, Haus der Berliner Festspiele

„Begyndelser“ von Jeanette Nordahl
(Dänemark, Schweden, Belgien 2025 / Sektion: Panorama)
„Ane und Thomas stecken mitten in der Scheidung, ihren Kindern haben sie aber noch nichts gesagt. Kurz bevor Thomas bei seiner neuen Freundin einziehen will, erleidet Ane einen Schlaganfall, der alles verändert. Ane und er beschließen, weiter zusammenzuleben, bis Ane sich erholt hat. Während sie erbittert darum kämpft, ihr altes Ich zurückzugewinnen, müssen sich beide der neuen Realität stellen. Dabei finden sie Hoffnung, wo sie sie am wenigsten erwarten.“ [Quelle: Berlinale-Website]
Berlinale-Premiere: Mo.17.2., 18:30 Uhr, Zoo Palast 1

„Heldin“ von Petra Volpe
(Schweiz, Deutschland 2025 / Sektion: Berlinale Special Gala)
„Pflegefachkraft Floria arbeitet mit großer Leidenschaft und Professionalität in der Chirurgie eines Schweizer Krankenhauses. Bei ihr sitzt jeder Handgriff, sie hat selbst in stressigen Situationen immer ein offenes Ohr für ihre Patient*innen und ist im Notfall sofort zur Stelle – jedenfalls im Idealfall. In der harten Realität des oft kaum vorhersehbaren Alltags sieht es meist anders aus. Als Floria an diesem Tag ihre Spätschicht antritt, fällt auf der voll belegten, unterbesetzten Station eine Kollegin aus. Trotz aller Hektik umsorgt Floria eine schwer kranke Mutter und einen alten Mann, der dringend auf seine Diagnose wartet, ebenso fürsorglich und routiniert wie den Privatpatienten mit all seinen Extrawünschen. Aber dann unterläuft ihr ein verhängnisvoller Fehler und die Schicht droht, völlig aus dem Ruder zu laufen. Ein nervenzerfetzender Wettlauf gegen die Zeit beginnt.“ [Quelle: Berlinale-Website]
Berlinale-Premiere: Mo., 17.2., 21:30 Uhr, Zoo Palast 1

„If I Had Legs I’d Kick You“ von Mary Bronstein
(USA 2024 / Sektion: Wettbewerb)
„Linda ist eine berufstätige Mutter, die nicht mehr weiterweiß. Als ihr zu Hause buchstäblich die Decke auf den Kopf fällt, kommt ein weiteres Problem hinzu. Sie zieht mit ihrer kleinen Tochter in ein Motel und versucht Lösungen zu finden: Für das Loch in der Decke, die Krankheit ihres Kindes, einen vermissten Patienten und eine ganze Reihe weiterer Menschen, die offenbar nicht in der Lage sind, ihr zu helfen.“ [Quelle: Berlinale-Website]
Berlinale-Premiere: Mo., 17.2., 21:45 Uhr, Berlinale Palast

„Delicious“ von Nele Mueller-Stöfen
(Deutschland 2025 / Sektion: Panorama)
„Eine gut situierte deutsche Familie – Mutter Esther, Vater John und die beiden Kinder Alba und Phillipp – verbringt die Sommerferien in ihrer Villa in Südfrankreich. Alles scheint perfekt. Doch die Fassade beginnt zu bröckeln, als die vier eines Abends nach einem Unfall auf der Landstraße eine junge Frau bei sich aufnehmen und sie als Haushälterin engagieren. Hinter der anfänglichen Hilfsbereitschaft kommen bald andere Bedürfnisse zum Vorschein: Jedes Familienmitglied hat eine eigene Vorstellung davon, wie es sich die Frau zunutze machen will. Doch das ist ein schwerer Fehler, der sich bald rächen und das Leben der Familie dramatisch verändern wird. Denn auch Teodora hat eine Agenda.
Nele Mueller-Stöfen serviert in ihrem eindrücklichen Debütfilm einen verführerisch lässigen und durchaus bissigen Genremix und macht ihrem Publikum Appetit auf mehr.“ [Quelle: Berlinale-Website]
Berlinale-Premiere: Di.18.2., 18:30 Uhr, Zoo Palast 1

„Mother’s Baby“ von Johanna Moder
(Österreich, Schweiz, Deutschland 2025 / Sektion: Wettbewerb)
„Die 40-jährige Julia, eine erfolgreiche Dirigentin, und ihr Partner Georg wünschen sich ein Kind. Dr. Vilfort, Fruchtbarkeitsspezialist und Träger einer privaten Kinderwunschklinik, macht ihnen Hoffnung und empfiehlt eine experimentelle Methode. Durch eine erfolgreiche Behandlung in seiner Klinik wird Julia schwanger. Doch die Geburt verläuft nicht wie geplant und das Baby wird sofort weggebracht, um behandelt zu werden, ohne dass Julia und ihr Ehemann erfahren, was passiert ist. Als sie endlich wieder mit dem Kind vereint ist, verspürt Julia eine seltsame Distanz. Die Anwesenheit des Babys wird zu einer Belastung für die Ehe, denn Julia hat Zweifel, ob das Baby, das sie nach Hause gebracht haben, wirklich ihr Kind ist.“ [Quelle: Berlinale-Website]
Berlinale-Premiere: Di.18.2., 22:00 Uhr, Berlinale Palast

„Mikusu Modan“ von Toshizo Fujiwara
(Japan 2025 / Sektion: Panorama)
„Hiro (53) betreibt mit seiner Frau Sono (42) ein Okonomiyaki-Restaurant und beschäftigt dort ehemalige Jugendhäftlinge, um deren Resozialisierung zu unterstützen. Seit einem Zwischenfall mit einem ehemaligen Mitarbeiter vor einem Jahr sieht Hiro sich Online-Hetze ausgesetzt. Dennoch hält er an seinem Vorgehen fest. Als er in der Haftanstalt ein Bewerbungsgespräch mit dem 18-jährigen Yuto führt, erklärt dieser: „Ich will die Chance bekommen, neu anzufangen“, und wird eingestellt. Als er in seinen Heimatort zurückkehrt, um seinem Vater von seinem ersten Gehalt ein Geschenk zu kaufen, muss Yuto feststellen, dass die Familie nicht mehr dort wohnt. Seine Mutter hat ihn schon als Kind verlassen, nun ist auch sein Vater weg. Yuto nimmt Kontakt zu einem alten Freund auf. Zusammen besuchen sie einen Club. Dort ist Yuto fasziniert von der Tänzerin Yukiha (17). Auch sie wurde vor Kurzem aus der Jugendhaft entlassen. Je stärker Yukihas Anziehungskraft wird, desto mehr läuft Yuto Gefahr, sich selbst zu verlieren. Auch im Restaurant kapselt er sich immer weiter ab.“ [Quelle: Berlinale-Website]
Berlinale-Premiere: Mi.19.2., 15:30 Uhr, Cubix 8

Siehe auch:
Kai aus der Kiste
Niemand will’s gewesen sein
Filme, Filme Filme
Berlinale im Sturmwind
Der Berlinale-Bär brummt wieder
Die neue Berlinale


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