Die Berlinale 2025 unter neuer Leitung überzeugt.

Das Key Visual der Berlinale 2025 (fotografiert von Roger Weil).
(Grafik: © Internationale Filmfestspiele Berlin / Claudia Schramke, Berlin)
Die erste Berlinale unter der Leitung von Tricia Tuttle kann sich sehen lassen. Zusammen mit den zu Co-Direktor*innen beförderten Jacqueline Lyanga und Michael Stütz hat Tricia Tuttle einen hochinteressanten und vielfältigen Wettbewerb zusammengestellt.
Etwas überraschend gewinnt der norwegische Erste-Liebe-Film „Drømmer“ (von Dag Johan Haugerud) diesen Wettbewerb – ein dahin plätscherndes Feel-good-Movie um eine Teenagerin, die ihrer erste Liebe erfährt. Die Liebe bleibt unerfüllt, Teenagerin ist traurig, verarbeitet dann aber ihr Unglück mit dem Schreiben eines erfolgreichen Romans. So weit so belanglos, manche Wege der Jury bleiben unergründlich.
Auch bei der Vergabe der Schauspielpreise passiert Seltsames. Während der Schauspielpreis für Rose Byrne für die Darstellung der Linda in „If I Had Legs I’d Kick You“ (von Mary Bronstein) unstrittig und sehr verdient ist, kann die Vergabe des weiteren Schauspielpreise nur Kopfschütteln auslösen. Ethan Hawke gewinnt trotz seiner herausragenden Darstellung in „Blue Moon“ (von Richard Linklater) keinen Schauspiel-Bären, stattdessen der Nebendarsteller aus dem gleichen Film Andrew Scott. Sehr ungerecht, dass Ethan Hawke hier leer ausgeht. (1)
Trotz des starken Wettbewerbs der Berlinale 2025: die stärkste Sektion ist auch in diesem Jahr wieder das Panorama. Hier laufen die spannenden Filmerzählungen unserer Zeit – unter anderen „1001 Frames“ (von Mehrnoush Alia), „Begyndelser“ (von Jeanette Nordahl), „Confidente“ (von Çağla Zencirci und Guillaume Giovanetti), „Zikaden“ (von Ina Weisse) und „Hysteria“ (von Mehmet Akif Büyükatalay). Aus der Sektion Berlinale Special ragt das Werk „Heldin“ (von Petra Volpe) heraus.
Hier die von mir gesehenen Filme im Einzelnen – und wie immer mit Schulnotenbewertung:
„Zikaden“ von Ina Weisse
(Deutschland, Frankreich 2025)
Der Film „Zikaden“ von Ina Weisse ist ein Filmdrama, das sich um die Protagonistin Isabell dreht, die sich um ihre pflegebedürftigen Eltern kümmern muss. Die Suche nach Pflegepersonal gestaltet sich schwierig, und Isabell pendelt zwischen Berlin und dem Wochenendhaus ihrer Eltern, das ihr Vater einst selbst entworfen hat. Gleichzeitig steht sie vor den Trümmern ihrer Ehe mit ihrem Mann Philipp. Isabell lernt die alleinerziehende Mutter Anja kennen, die versucht, sich und ihre Tochter Greta mit verschiedenen Jobs über Wasser zu halten. Anja und Greta werden zunehmend Teil von Isabells Leben, was zu einer unerwarteten Beziehung führt. Der Film beleuchtet die Herausforderungen und Konflikte, die sich aus diesen unterschiedlichen Lebenswelten ergeben.
Meine Bewertung: Gut
„Mit der Faust in die Welt schlagen“ von Constanze Klaue
(Deutschland 2025)
Der Film „Mit der Faust in die Welt schlagen“ von Constanze Klaue basiert auf dem gleichnamigen Roman von Lukas Rietzschel. Die Handlung dreht sich um die Brüder Philipp und Tobias, die in einem ostsächsischen Dorf aufwachsen. Ihr Alltag ist geprägt von Perspektivlosigkeit und dem Zerfall ihrer Familie. Die Situation eskaliert, als in ihrem Heimatort ein Heim für geflüchtete Menschen entstehen soll. Die Brüder erleben die sozialen und politischen Spannungen in ihrer Umgebung hautnah. Während Philipp sich zurückzieht, sucht Tobias ein Ventil für seine Wut und gerät in rechtsextremistische Kreise. Der Film beleuchtet die Radikalisierung der Jugendlichen und die Auswirkungen auf ihre Familie und ihr Umfeld.
Meine Bewertung: Gut
„Begyndelser“ von Jeanette Nordahl
(Dänemark, Schweden, Belgien 2025)
Der Film „Begyndelser“ (internationaler Titel: „Beginnings“) von Jeanette Nordahl ist ein bewegendes Drama, das die Geschichte von Ane und Thomas erzählt, die sich mitten in einer Scheidung befinden. Bevor sie jedoch ihren Kindern von der Trennung erzählen können, erleidet Ane einen Schlaganfall. Dieses einschneidende Ereignis zwingt die beiden, zusammenzubleiben, bis Ane sich erholt hat. Während Ane darum kämpft, ihr altes Selbst zurückzugewinnen, müssen sich beide der neuen Realität stellen und finden Hoffnung an unerwarteten Orten. Der Film beleuchtet die Herausforderungen und Veränderungen, die durch solch lebensverändernde Ereignisse entstehen, und zeigt, wie Menschen in schwierigen Zeiten zusammenhalten können.
Meine Bewertung: Gut
„Hysteria“ von Mehmet Akif Büyükatalay
(Deutschland 2025)
Der Film „Hysteria“ von Mehmet Akif Büyükatalay ist ein packender Verschwörungsthriller, der sich um die Dreharbeiten zu einem Film über den Brandanschlag von Solingen dreht. Während der Dreharbeiten wird ein Koran verbrannt, was zu heftigen Diskussionen und Spannungen führt. Die Handlung folgt Elif, einer Praktikantin am Filmset, die in ein gefährliches Spiel aus Geheimnissen, Anschuldigungen und Lügen hineingezogen wird. Die Situation eskaliert, als die Filmrollen plötzlich verschwinden und die Polizei eingeschaltet wird. Der Film spielt mit dem Motiv des Films im Film und reflektiert die Macht der Bilder sowie die Dynamik von Wahrnehmung, Projektion und gesellschaftlicher Hysterie.
Meine Bewertung: Befriedigend
„If I Had Legs I’d Kick You“ von Mary Bronstein
(USA 2024)
Der Film „If I Had Legs I’d Kick You“ von Mary Bronstein ist eine Tragikomödie, die das Leben von Linda, einer Ehefrau und Mutter, am Rande des Nervenzusammenbruchs beleuchtet. Lindas Leben gerät aus den Fugen: Ihr Ehemann ist abwesend, ihr Kind leidet an einer mysteriösen Krankheit, und ihr Zuhause gleicht einer Baustelle. Zudem wird die Beziehung zu ihrem Therapeuten zunehmend feindselig. Der Film zeigt Lindas verzweifelten Versuch, mit diesen Herausforderungen umzugehen, während sie gleichzeitig mit einem tiefen Trauma kämpft, für das sie keine Zeit hat, es zu verarbeiten.
Meine Bewertung: Gut
„Xiang fei de nv hai“ von Vivian Qu
(Volksrepublik China 2025)
Der Film „Xiang fei de nv hai“ (internationaler Titel: „Girls on Wire“) von Vivian Qu ist ein packendes Drama, das die Geschichte der Cousinen Tian Tian und Fang Di erzählt2. Die beiden wurden wie Schwestern erzogen, bis familiäre Probleme sie auseinandertrieben. Fang Di zieht weg, um als Stuntfrau in Chinas größten Filmstudios zu arbeiten und die Schulden ihrer Familie zu begleichen. Tian Tian bleibt zurück und muss mit der Drogenabhängigkeit ihres Vaters leben. Sie gerät in die Fänge der örtlichen Mafia und ist gezwungen, in die große Stadt zu fliehen. In der Stadt sucht Tian Tian ihre Cousine Fang Di auf, und die beiden Frauen müssen ihre Kräfte und ihren Mut vereinen, um der Verfolgung durch die Mafia zu entkommen. Der Film vereint Elemente des Familiendramas, Thrillers und Martial-Arts-Films und beleuchtet die Herausforderungen und Kämpfe, denen Frauen in der modernen chinesischen Gesellschaft gegenüberstehen.
Meine Bewertung: Befriedigend

Der Vorhang im Berlinale Palast.
(Photo: Roger Weil – Lizenz: CC BY-SA 4.0)
„The Thing with Feathers“ von Dylan Southern
(Großbritannien 2025)
Der Film „The Thing with Feathers“ von Dylan Southern ist ein britisches Drama, das auf dem Roman „Grief Is the Thing with Feathers“ von Max Porter basiert. Die Handlung dreht sich um einen Vater und seine beiden kleinen Söhne, die den plötzlichen Tod ihrer Frau und Mutter verkraften müssen. Die Mutter bricht einfach in der Küche zusammen und stirbt. Der Vater versucht, eine Atmosphäre alltäglicher Normalität aufrechtzuerhalten, während er in seinem kleinen Atelier in ihrem Londoner Haus kunstvolle Bilder zeichnet. Die Situation wird zunehmend surreal, als eine riesige Krähe, die eine bösartige Präsenz darstellt, beginnt, den Vater aus den dunklen Winkeln des Hauses zu verfolgen. Diese Krähe symbolisiert die Trauer und den Verlust, mit denen die Familie zu kämpfen hat.
Meine Bewertung: Befriedigend
„Confidente“ von Çağla Zencirci und Guillaume Giovanetti
(Türkei, Frankreich, Luxemburg 2025)
Der Film „Confidente“ (internationaler Titel: „Confidante“) von Çağla Zencirci und Guillaume Giovanetti ist ein Politthriller, der in Ankara im Jahr 1999 spielt. Die Handlung dreht sich um Arzu, die bei einer Sex-Hotline arbeitet und verschiedene Anrufe entgegennimmt. Eines Tages wird das Land von einem schweren Erdbeben heimgesucht, und ein junger Kunde aus Istanbul, mit dem Arzu zuvor gesprochen hatte, meldet sich erneut bei ihr. Er ist unter den Trümmern eingeschlossen und bittet sie verzweifelt um Hilfe. Der Film beleuchtet die Herausforderungen und moralischen Dilemmata, denen Arzu gegenübersteht, als sie versucht, dem jungen Mann zu helfen. Dabei wird sie in politische und gesellschaftliche Konflikte hineingezogen, die weit über ihre Rolle als Telefonstimme hinausgehen.
Meine Bewertung: Gut
„Drømmer“ von Dag Johan Haugerud
(Norwegen 2024)
Der Film „Drømmer“ (internationaler Titel: „Dreams“) von Dag Johan Haugerud ist ein norwegisches Drama, das die Geschichte der 16-jährigen Johanne erzählt, die sich in ihre Lehrerin Johanna verliebt. Diese erste Liebe ist intensiv und verwirrend für Johanne, und sie versucht, ihre Gefühle in einem Buch festzuhalten. Die Handlung dreht sich um Johannes Versuch, ihre Emotionen zu verarbeiten und ihre Beziehung zu Johanna zu verstehen. Als ihre Mutter und Großmutter das Buch entdecken, sind sie zunächst schockiert, aber auch fasziniert von der literarischen Qualität des Geschriebenen. Der Film beleuchtet die unterschiedlichen Perspektiven und Reaktionen der drei Frauen auf Johannes Erlebnisse und die Themen Liebe, Sexualität und Emanzipation. „Drømmer“ ist der dritte Teil einer Trilogie von Haugerud, die sich mit der Komplexität menschlicher Beziehungen, Sexualität und sozialen Normen auseinandersetzt.
Meine Bewertung: Befriedigend
„1001 Frames“ von Mehrnoush Alia
(Iran, USA 2025)
Der Film „1001 Frames“ von Mehrnoush Alia ist ein iranisch-amerikanisches Drama, das im Jahr 2025 veröffentlicht wurde. Die Handlung dreht sich um ein Casting für die Rolle der Scheherazade in einer Inszenierung von „Tausendundeine Nacht“. Verschiedene Schauspielerinnen finden sich im Studio eines bekannten Regisseurs ein, um für die Rolle vorzusprechen. Doch nach und nach bemerken die Frauen, dass der Regisseur mehr im Sinn hat, als nur die Rolle zu besetzen. Der Film beleuchtet die Machtstrukturen und die Dynamik von Wahrnehmung und Projektion, die während des Castings zum Vorschein kommen. Was zunächst wie ein normales Casting wirkt, entwickelt sich zu einem Machtspiel, bei dem die Frauen ihre eigenen Geschichten, Traumata und verdrängten Gefühle offenbaren.
Meine Bewertung: Sehr gut
„Blue Moon“ von Richard Linklater
(USA, Irland 2025)
Der Film „Blue Moon“ von Richard Linklater ist ein biografisches Musical-Drama, das die letzten Tage im Leben des berühmten Liedtexters Lorenz Hart beleuchtet. Hart war Teil des legendären Broadway-Songwriting-Duos Rodgers und Hart. Die Handlung spielt hauptsächlich am Abend des 31. März 1943, dem Premierenabend des Musicals „Oklahoma!“, das Richard Rodgers gemeinsam mit seinem neuen Partner Oscar Hammerstein II entwickelt hat. Im Mittelpunkt des Films steht Lorenz Hart, gespielt von Ethan Hawke, der mit Alkoholismus und Depressionen kämpft. Der Film zeigt Harts innere Konflikte und seine Schwierigkeiten, mit dem Erfolg seines ehemaligen Partners Rodgers und dessen neuer Zusammenarbeit mit Hammerstein umzugehen.
Meine Bewertung: Gut
„Heldin“ von Petra Volpe
(Schweiz, Deutschland 2025)
Der Film „Heldin“ von Petra Volpe ist ein bewegendes Drama, das die Herausforderungen und Belastungen des Pflegeberufs thematisiert. Die Handlung folgt Floria Lind, einer engagierten Pflegefachfrau, die in der Chirurgie eines Schweizer Krankenhauses arbeitet. Floria geht ihrer Arbeit mit viel Leidenschaft und Professionalität nach, doch an einem besonders hektischen Tag fällt eine Kollegin aus, und Floria muss die Station fast allein bewältigen. Während ihrer Schicht kümmert sich Floria um verschiedene Patienten, darunter eine schwerkranke junge Mutter und einen alten Mann, der verzweifelt auf seine Diagnose wartet. Trotz der Hektik und des Drucks bleibt sie fürsorglich und routiniert. Doch im Stress unterläuft ihr ein potenziell tödlicher Fehler, der ihre Belastungsgrenze auf die Probe stellt. Der Film beleuchtet den akuten Mangel an qualifizierten Pflegekräften und die enormen Herausforderungen, denen Pflegefachkräfte täglich gegenüberstehen. „Heldin“ ist eine Hommage an diese oft unterschätzte Berufsgruppe und zeigt auf eindrucksvolle Weise, wie wichtig eine gute Betreuung im Krankheitsfall ist.
Meine Bewertung: Sehr gut

Der Vorhang im Zoo Palast.
(Photo: Roger Weil – Lizenz: CC BY-SA 4.0)
„Fremde Stadt“ von Rudolf Thome
(BRD 1972)
Der Film „Fremde Stadt“ von Rudolf Thome ist ein deutscher Schwarzweiß-Film aus dem Jahr 1972. Die Handlung dreht sich um den Bankangestellten Franz Lerchenfeld, der zwei Millionen Mark aus einer Düsseldorfer Bank veruntreut. Um das Verbrechen zu verschleiern, reist er zunächst nach Afrika und kehrt später unter dem Namen Philipp Kramer nach Deutschland zurück. In München nimmt er sich ein Hotelzimmer und versteckt dort das Geld. Seine Lebensgefährtin Sybille, die als Psychotherapeutin arbeitet und mit Franz einen gemeinsamen Sohn hat, fordert einen Anteil an dem erbeuteten Vermögen. Als Franz mit markierten Geldscheinen bezahlt, werden Mitwisser aus Düsseldorf auf ihn aufmerksam, die ihrerseits einen Anteil an der Beute einfordern und Franz sowie Sybille erpressen, indem sie ihren Sohn entführen.
Meine Bewertung: Ausreichend
„Delicious“ von Nele Mueller-Stöfen
(Deutschland 2025)
Der Film „Delicious“ von Nele Mueller-Stöfen ist ein deutscher Thriller, der im Jahr 2025 veröffentlicht wurde. Die Handlung spielt in Südfrankreich und dreht sich um eine vierköpfige deutsche Familie, die ihre Ferien in einer Villa verbringt. Der Urlaub scheint perfekt zu sein, bis sie eines Abends nach einem Unfall auf der Landstraße eine junge Frau bei sich aufnehmen. Die Familienmitglieder zeigen sich dem Gast gegenüber hilfsbereit, doch im Laufe der Zeit will jeder die Frau für seine eigenen Zwecke nutzen. Auch die Frau verfolgt ihre eigenen Ziele, was das Leben der Familie dramatisch verändert.
Meine Bewertung: Befriedigend
„Lurker“ von Alex Russell
(USA, Italien 2025)
Der Film „Lurker“ von Alex Russell ist ein amerikanisches Drama, das 2025 veröffentlicht wurde. Die Handlung dreht sich um Matthew, einen Einzelhandelsangestellten, der in Los Angeles lebt und bei seiner Großmutter wohnt. Eines Tages trifft er auf den britischen Popmusiker Oliver, der mit seiner Entourage in den Laden kommt, in dem Matthew arbeitet. Oliver lädt Matthew ein, ihn bei einer Show zu besuchen und hinter die Bühne zu kommen. Dies führt dazu, dass Matthew in Olivers inneren Kreis aufgenommen wird und beginnt, Videos für Olivers Social-Media-Auftritte zu drehen. Matthew genießt zunächst das Gefühl von Zugehörigkeit und Einfluss, doch als er merkt, wie austauschbar er ist und dass seine Rolle weit weniger bedeutend ist, als er dachte, setzt er alles daran, seine Relevanz um jeden Preis zu sichern.
Meine Bewertung: Befriedigend
„Pa-gwa“ von Min Kyu-dong
(Südkorea 2025)
Der Film „Pa-gwa“ (internationaler Titel: „The Old Woman with the Knife“) von Min Kyu-dong ist ein südkoreanischer Thriller, der die Geschichte von Hornclaw erzählt, einer legendären Auftragskillerin in ihren Sechzigern. Hornclaw hat sich darauf spezialisiert, ihre Opfer lautlos und unauffällig mit Gift zu töten und ist für ihre tödlichen Messerfähigkeiten bekannt. Die Handlung nimmt eine unerwartete Wendung, als Hornclaw auf Bullfight trifft, einen jungen, talentierten Killer, der an ihrer Seite arbeiten möchte. Ein Ereignis aus der Vergangenheit überschattet ihre Zusammenarbeit, und es kommt zu einer Eskalation der Konflikte. Hornclaw muss sich nicht nur mit der Bedrohung durch Bullfight auseinandersetzen, sondern auch mit ihrer eigenen Vergangenheit und den Herausforderungen des Älterwerdens.
Meine Bewertung: Befriedigend
„On vous croit“ von Charlotte Devillers
(Belgien 2025)
Der Film „On vous croit“ (internationaler Titel: „We Believe You“) von Charlotte Devillers und Arnaud Dufeys ist ein packendes Gerichtsdrama, das die Geschichte von Alice erzählt. Alice steht vor Gericht, um das Sorgerecht für ihre Kinder zu verteidigen. Sie muss sich gegen ihren Ex-Mann behaupten, der behauptet, sie sei mental instabil und verhindere den Kontakt zwischen ihm und den Kindern. Die Handlung beginnt mit einer intensiven Szene, in der Alice versucht, ihren Sohn Etienne dazu zu bringen, in eine Straßenbahn einzusteigen. Diese Szene setzt den Ton für den gesamten Film, der die Zuschauer in Atem hält und die Verzweiflung und den Kampf von Alice eindrucksvoll darstellt. Der Film spielt hauptsächlich im Gerichtsgebäude, wo Alice versucht, die Richterin davon zu überzeugen, dass sie das Beste für ihre Kinder will und dass ihr Ex-Mann eine Gefahr für sie darstellt. Die sterile und bedrückende Atmosphäre des Gerichtsgebäudes verstärkt die emotionale Intensität des Films.
Meine Bewertung: Gut
„Lady Dracula“ von Franz Josef Gottlieb
(BRD 1978)
Der Film „Lady Dracula“ von Franz Josef Gottlieb ist ein deutscher Horrorfilm aus dem Jahr 1977. Die Handlung beginnt im Jahr 1876, als Graf Dracula in ein österreichisches Mädchenpensionat einbricht und die junge Comtesse Barbara von Weidenborn entführt. Obwohl es dem Mob gelingt, Dracula unschädlich zu machen, wird Barbara in einem versiegelten Sarg bestattet. Hundert Jahre später wird der Sarg bei Bauarbeiten freigelegt und von Kleingaunern gestohlen. Barbara erwacht als Vampirin und findet sich in der modernen Welt zurecht. Sie nimmt eine Stelle als Leichenkosmetikerin in einem Wiener Bestattungsinstitut an und ernährt sich heimlich von Blutkonserven. Doch als sie während einer Faßnachtsfeier entdeckt wird, gerät sie ins Visier der Polizei. Kommissar Harris und Inspektor Arent werden auf den Fall angesetzt, und Harris verliebt sich unwissentlich in Barbara. Als er ihre wahre Natur entdeckt, kommt es zum Kampf, der in einem dramatischen Finale endet.
Meine Bewertung: Ausreichend

Der Vorhang in der Urania.
(Photo: Roger Weil – Lizenz: CC BY-SA 4.0)
Und was macht Knut Elstermann?
Knut Elstermann, der unermüdliche, sympathische Filmexperte des rbb, moderiert an drei Abenden aus dem Berlinale Palast die TV-Sendung „Berlinale-Studio“. Für seine eigentliche Sendung, den täglichen „Berlinale Talk“ (früher: „Berlinale Nighttalk“) hat er seit 2021 keinen festen Standort mehr. Elstermann sendet diesmal an den ersten vier Abenden aus dem radioeins-Übertragungswagen ohne Publikum vor Ort, danach aus dem schönen, aber kleinen radioeins-Studio im Bikini an der Gedächtniskirche vor kleinem Live-Publikum. Die große finale Ausgabe des „Berlinale Talks“, mit Gesprächen mit den Bären-Gewinner*innen, ist für Samstagabend, 22. Februar angekündigt, sie soll im Festivalzentrum HUB75 (direkt vor dem Berlinale Palast gelegen) vor Live-Publikum stattfinden. Diese Veranstaltung wird dann aber kurzfristig abgesagt – ohne Angaben von Gründen.

studioeins von radioeins im Bikini Berlin: einer von drei vorgesehenen Orten des Berlinale Talks mit Knut Elstermann (Photo: Roger Weil – Lizenz: CC BY-SA 4.0)
Was waren das für schöne Berlinale-Zeiten als der „Berlinale Talk“ noch ein Nighttalk war und jeden Abend von 22-24 Uhr live aus der Cafeteria im Cinemaxx gesendet wurde. Hier konnte man einen intensiven Berlinale-Tag bei klugen Gesprächen mit superinteressanten Filmemacher*innen aus der ganzen Welt entspannt ausklingen lassen. Egal, ob live vor Ort, ob im Netz als Video-Livestream oder ob als Radiosendung, für mich waren die „Berlinale Nighttalks“ immer Höhepunkte einer jeden Berlinale.
Die heutigen „Berlinale Talks“ haben dem gegenüber doch etwas an Glanz verloren. Sie sind nur noch an wenigen Abenden fürs Publikum zugänglich, es gibt keine Video-Livestreams mehr und dann diese Uhrzeit! Welche Berlinale-Aficionados*Aficionadas können schon um 19 Uhr zum „Berlinale Talk“ gehen? Zu dieser Zeit laufen meistens die interessantesten Filme.
(1) Die Ungrechtigkeit, dass Ethan Hawke keinen Schauspielpreis erhalten hat, liegt an der Preiskategorisierung der Berlinale, die seit 2021 nur noch einen Preis für die beste Verkörperung einer Hauptrolle vergibt (zuvor ware es zwei) und als Kompensation für den weggefallenen Hauptrollenpreis seitdem einen Preis für die beste Nebenrolle bereitstellt. So war in diesem Jahr keine Hauptrollenpreis mehr für Ethan Hawke frei, aber noch ein Nebenrollenpreis für Andrew Scott. [zurück zum Text]
Siehe auch:
Es ist wieder Berlinale!
Kai aus der Kiste
Niemand will’s gewesen sein
Filme, Filme Filme
Berlinale im Sturmwind
Der Berlinale-Bär brummt wieder
Die neue Berlinale