Der Kriminalroman „Tödliche Zweifel“ von Hilary Norman
Ein Architekt heiratet eine Witwe und zieht in ihr Haus ein. Dort erwarten ihn die beiden ältesten der drei Töchter der Witwe mit Hass, denn sie wollen nicht, dass ein neuer Mann an der Seite ihrer Mutter den Platz ihres verstorbenen Vaters einnimmt. Die beiden Töchter schikanieren den armen Architekten, wo immer es geht. Die übergroße Liebe zur Witwe lässt den Architekten dieses aber ertragen. Doch schon bald stürzt die Witwe aus dem Fenster und verstirbt. Die hassenden Töchter machen den Architekten für diesen Tod verantwortlich und verschärfen ihre Aktionen gegen ihn. Der Architekt verliert aufgrund einer gezielten Intrige der Töchter seinen Job und landet sogar noch im Gefängnis, weil er die älteste Tochter vergewaltigt haben soll. Und über allem schwebt der Geist des allseits hoch verehrten Vaters der Töchter.
Weil die britische Autorin Hilary Norman offenbar den wirklich guten Roman „Rebecca“ von Daphne Du Maurier noch einmal erzählen möchte, lässt sie in ihrem Romänchen „Tödlicher Zweifel“ schließlich den Wohnsitz der neuen Familie des Helden in lodernde Flammen aufgehen so wie einst das Gut Manderly in „Rebecca“. Nun kommt die große Stunde des Architekten: er rettet die drei Töchter, deren Großmutter und die Psychologin der verstorbenen Witwe aus den Flammen und kann anschließen durch einfühlsame Gespräche mit der Psychologin sowie mit der zweiten Tochter den Fall aufklären. Es stellt sich heraus, dass der Vater der Töchter gar kein guter Mensch war (auch hier die Parallele zu „Rebecca“), sondern vielmehr seine älteren Töchter regelmäßig sexuell missbraucht hatte, was die Töchtern zu hassenden auch vor Tötungsdelikten nicht zurückschreckenden Psychokrüppeln werden ließ. Die Psychologin beginnt sogleich mit der Therapie und der Architekt findet Anschluss an eine nette Arbeitskollegin. Abspann. Ende.
Und nun weiß man schon alles über das seitenreiche, spracharme, mit Kitsch-Phrasen voll gepackte Buch von Hilary Norman, mit dem wirklich keine weitere Zeit mehr verschwendet werden sollte.